Dienstag, 16. Oktober 2012

Schweinehund

Gerade habe ich meine 25. Therapie-Sitzung hinter mir.
Und heute, nach 17 Jahren Angst, Depression und Hoffnungslosigkeit, ist mir eines klar geworden:
meinen Schweinehund gibt es gar nicht!

Seit Tagen geht es mir wieder richtig beschissen. Ich schlafe kaum noch, mein Kopf rast und rast, ich kann kaum noch einen klaren Gedanken fassen. Ich habe wieder nur noch Angst.
Ausserdem kommt diesmal noch diese unfassbare Unruhe in meinen Beinen und Armen dazu. Kein richtiges Restless-Leg-Syndrom, aber kommt schon nahe dran.
Also dachte ich mir, ich mache wieder ein bisschen Yoga oder anderen Sport, den ich zu Hause machen kann. Damit meine unruhigen Glieder etwas zu tun bekommen und froh sind, wenn sie nach dem Sport ruhig liegen dürfen.
Aber was tue ich? NICHTS! Wie immer.
Ich weiß, was gut für mich ist. Was gut für meinen Körper und meine Seele ist.
Aber ich tue nichts.

Es kann nur der Schweinehund sein, der mich wieder zurück hält. Dachte ich bis vor kurzem jedenfalls.

Alles, was ich gerade geschrieben habe, habe ich auch gerade meiner Therapeutin erzählt. Und während ich so rede, höre ich etwas in mir sagen: ES HILFT NICHT GEGEN DEINE ANGST!!!
Ich erzähle also davon, was ich mir alles vornehme, weil ich weiß, dass es gut für mich ist, und es meldet sich etwas, dass mir sagt, dass alle Bemühungen umsonst sind. Das Etwas in mir sagt mir laut und deutlich, dass es gegen meine Angst nichts hilft.
Also kann ich gar keinen Schweinehund haben, der mich abhält. Es ist das Etwas in mir, dass mir unter Vorwand des Schweinehundes klar macht, dass ich mir den Arsch nicht aufzureißen brauche, denn es hilft sowieso nichts.
Kein Yoga, Reiki, Klöpfeln, Spaziergänge usw. Alles, was ich mir vorgenommen habe, und doch nicht durchziehe. Jetzt weiß ich es, warum ich es nicht zu Ende mache.
Etwas sehr schlaues wohnt in mir, dass mich aufhält, mich mit Sachen abzumühen, die nichts bringen.
Nichts für mich hilfreiches dabei.

Und nun?
Eine Erkenntnis mehr erreicht. Aber die Hoffnungslosigkeit ist noch größer. Nicht wirklich beruhigend.
Also lehne ich mich nun zurück und warte, bis mich wieder etwas anspringt, in das ich meine nächste Hoffnung legen kann. Und wenn ich das dann auch wieder nicht durchziehe, dann weiß ich diesmal wenigstens, warum ich das tue bzw nicht tue.

Wie immer also abwarten und hoffen...

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