Montag, 24. Oktober 2011

Update Nummer 3...

... und auch das letzte aus Schömberg direkt.

In 24 Stunden bin ich zu Hause.
Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge nach Hause.
Gerade die letzten Tage waren toll, denn es sind viele neue Patienten angereist, mit denen ich mich suuuper verstehe. Aber leider muss ich sie morgen verlassen.
Es ist hier aber immer schwierig, denn ein ständiges Kommen und Gehen ist jede Woche angesagt.
Wahrscheinlich werden einige Tränchen fließen morgen... :-(

Die letzte Woche war teils/teils. Der Besuch meiner Familie hat mir doch sehr geholfen und mich gestärkt. Ich war guter Laune, und mir ging es bestens.
Am Montag vor einer Woche habe ich dann tatsächlich alle Termine geschafft, wobei ich mir 2 auch hätte sparen können. Wer nimmt schon morgens um halb zehn ein Vollbad zu Entspannung, wo man doch müde von wird? Pilates ist auch nicht meines, wobei ich im Nachhinein auch erfahren habe, dass ich das wahrscheinlich auch gar nicht machen darf, da ich ja Probleme mit meiner Gebärmutter habe.
Mittags dann wieder Gruppe. Das strengt mich immer sehr an. Erstens, weil ich 100 min in einem Zimmer sitzen muss, und zweitens weil über so viele Dinge gesprochen werden, die einfach anstrengend für den Kopf sind. Ich war während der Gruppe zwar nicht entspannt, aber ich hab sie durchgehalten.
Mit dem Ergebniss wieder, dass ich am Dienstag NICHTS gemacht habe, weil ich einfach nicht konnte.
Ich hatte eine solche Wut im Bauch jedesmal, wenn ich auf meinen Therapieplan schaute, dass ich alles ausfallen ließ. Es waren nur 3 Termine, aber ich konnte einfach nicht. Ich wollte einen Tag nur für mich.
So hab ich mir meinen MP3 Player geschnappt, und saß den ganzen Tag in der Sonne.
Für mich ein absoluter Therapie-Erfolg! Wann hab ich das letzte Mal meine Wohnung für 1 1/2 Stunden verlassen?
Am Mittwoch dann der Hammer: morgens beim Aufstehen schon kein Kreislauf, Schwindel ect.
Ich mache meinen Vorhang im Zimmer auf, und was sehe ich??? SCHNEE!!!! Große, dicke, weiße Flocken kamen den ganzen Vormittag vom Himmel! Er blieb zwar nicht liegen, aber den ersten Schnee dieses Jahr hab ich schon hinter mir.
An diesem Tag sind auch viele Termine ausgefallen, weil viele Patienten mit dem Kreislauf zu tun hatten. War ja auch kein Wunder, wenn man am Tag vorher noch im T-Shirt rumgelaufen ist. Und dann soll der Körper einen Temperatursturz von über 20 Grad verkraften.
Donnerstag Morgen um halb neun dann Gruppe. Das hat mir schon wieder für den ganzen Tag gereicht... Ich war voller Kraft und Motivation, und in der Gruppe selber ging es mir schon besser, als in den Gruppen davor. Aber irgendwie hat danach mein Körper wieder angefangen, das alles zu bearbeiten. Nicht mein Kopf hat gearbeitet, sondern der Körper. Ich war wirklich ausser Stande, die anderen Termine am Tag zu schaffen. Mir ging es aber nicht alleine so. Es wühlt auf, und ich sehe auch das Positive daran. Denn es scheint ja was zu bewegen :-)
Freitag waren dann für mich gar keine Termine mehr angesetzt, da die Therapieplanung bei mir einen Fehler gemacht hatte. Aber auch das war nicht schlimm. So konnte ich die letzten 3 Tage in "Freiheit" gut genießen ;-)
Und mir ging es soooo gut! Ich hab am Samstag einen Stadtbummel gemacht, und saß danach noch in der Cafeteria. Und gestern bin ich der Sonne hinterher gelaufen. Egal, wo sie schien, ich hinterher. Ich war also auch kaum auf meinem Zimmer :-)

Fazit nach 3 Wochen: ich bin gestärkt. Ich traue mir mehr zu. Ich kann auch wieder Vieles alleine.
Nur bin ich unendlich traurig, dass ich hier meine Bezugspersonen nicht einfach mit in den Koffer packen kann. Die Gespräche werden mir sehr fehlen, denn hier hat jeder sein Päckchen zu tragen, und jeder versteht jeden. Hier ist kein Druck von aussen, hier "liebt" jeder jeden. Man wird verstanden.
Zu Hause muss man sich doch oft rechtfertigen, wenn es einem mal nicht so gut geht. Und viele verstehen es nicht.
Hier versteht es auch nicht jeder, aber es wird akzeptiert, ohne dass hinter dem Rücken geredet wird. Und wenn doch, dann nur, um Lösungen zu finden.
HILFE. Ein ganz großes Wort, dass es hier in Hülle und Fülle gibt.

Auf einer Seite freue ich mich sehr auf zu Hause, auf der anderen Seite muss ich meine "Familie" hier verlassen. Ich hätte nie gedacht, dass mir der Abschied so schwer fallen würde.
Aber in Zeiten von Facebook, Email und Handy sind sie alle doch nicht so weit ;-)
Und irgendwann bin ich wieder so fit, dass ich sie alle besuchen kann ;-)
Darauf freue ich mich jetzt schon :-)))

In diesem Sinne seht Ihr, dass es auch Zeiten geben kann, wenn die Welt auch dunkelschwarz wird, danach kommt grau, und irgendwann wandelt sich alles in silbriges Licht. Und alles wird gut :-)

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