Donnerstag, 27. Oktober 2011

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...nicht so toll, wie ich dachte...

Ich fühle mich, als hätte ich Liebeskummer. Als hätte mir die Klinik das schönste Leben vorgegauckelt, mich in Höchstform gebracht, die tollsten Glücksgefühle geschenkt, und dann mit einem Arschtritt ins alte Leben gelassen.
Ich war beflügelt mit Glück und Zuversicht. Noch am Montag ging es mir sooo gut. Und jetzt ist alles vorbei.
Ich bin zurück, und hier hat sich nichts geändert. Der alte Trott, der alte Mist, aus dem ich ja so unbedingt entfliehen wollte..... alles beim alten.
Ich habe mich sehr verändert, aber die Menschen und der Alltag hier nicht.
Ich hatte das Thema "Wie mache ich nach der Klinik zu Hause weiter" auch letzte Woche noch in der Gruppe besprochen. Aber bekommt man eine Lösung? Nein. "Muss jeder am besten für sich selbst finden, liebe Judith."
ICH BRAUCH ABER EINE LÖSUNG!!!
Mir fehlt hier die Abwechslung, der blöde Speisesaal, die Cafeteria, im Kalten zu sitzen und in Ruhe eine rauchen. Mir fehlen die Leute, die ich zurück lassen musste.
Meine nächste Handyrechnung krieg ich am besten gar nicht.... SMS ohne Ende, dass auch ich fehle.
Das ist wunderschön zu lesen, und auch mal zu hören! Ich fehle. Ich habe eine Lücke hinterlassen. Ich bin nicht "aus den Augen-aus dem Sinn".
Aber ich will zurück....

Hab ich vor ein paar Wochen nicht geschrieben, dass ich es mir nie hätte vorstellen können, länger als 3 Wochen in der Klinik bleiben zu wollen?
Hätten sie lieber mal noch 6 Wochen drauf geknallt...

Ich hatte sogar schon eingeplant, dass ich nächste Woche am Wochenende hinfahre, um mir nochmal ein bisschen Kraft dort zu holen. Wäre im Prinzip auch kein Problem. Bis nach Pforzheim komme ich, dann würde mich dort auch jemand holen. Übernachten wird wohl auch kein Problem sein, bei den vielen Hotels dort.
Aber mache ich mir dadurch nicht doch noch alles schlimmer? Wer sagt mir denn, dass ich nicht wieder in mich zusammen falle, wenn ich mich dann wieder trennen muss?
Ich würde mir noch einmal eine Dosis "Liebe", Kraft, Verständniss und Freundschaft in den Koffer packen, dass hier dann auch wieder weg wäre, sobald ich den Koffer aufmache.

Ich werde nicht fahren. Ich gehe auf kalten Entzug. Bin schon mitten drin. Zittern, Herzklopfen, Herzschmerz, keinen Hunger mehr... Ich bin am Ende.

Ich will nur noch auf meine Couch, mir die Decke über den Kopf ziehen und schlafen. Schlafen, bis alles wieder gut ist.

Gestern wurde mir noch ein sehr "netter" Satz auf den Weg gegeben: "Löse Dich emotional davon." Sehr witzig. Wie das gehen soll, hat mir keiner gesagt....

Fazit: Ich werde am Wochenende nicht nach Schömberg fahren, und ich werde es auch ansonsten nie wieder tun. Ich werde mir für das nächste Mal doch eine andere Klinik suchen. Denn mit Schömberg sind zu viele Erinnerungen verbunden.
Ausser wird planen unsere nächste Reha alle zusammen zur gleichen Zeit ;-)

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