Dienstag, 12. Februar 2013

Ärzte, Kilos und Buddha

Deine Tat soll heilsam sein und kein Leid verursachen.
-Buddha-


Diese Weisheit kommt diese Woche gerade recht. 
Ich habe mal wieder schmerzlich festgestellt, dass ich durch meine Krankheit vielen Menschen Leid zufüge. Dies liegt natürlich nicht in meiner Absicht, aber richtig bewusst war es mir auch schon lange nicht mehr.
Daher werde ich das nun ändern. Wie und ob mir das gelingt, kann ich jetzt noch nicht sagen. Aber wenn es nur ein paar Momente geben wird, an denen ich anderen Freude bereiten kann, und kein Leid, dann ist es doch schon viel wert.


Ich habe vor knapp einer Woche mit meinem Hausarzt gesprochen, weil ich wissen wollte, wie mein Bericht vom Neurologen ausgefallen war. Was soll ich sagen.... Mein Neurologe hat echt seinen Beruf verfehlt. Jedenfalls was mich angeht.
Er hat in seinen Bericht geschrieben, dass ich vor einem Jahr bei ihm war, dass ich dann 5 Termine abgesagt habe, und nun im Januar bei ihm war, nur, um eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung zu bekommen.
Hat er mich einmal gefragt, warum ich 5 Termine abgesagt habe? Hat er mir einmal zugehört, warum ich diese Bescheinigung brauche? Hat er nur im Mindesten verstanden, wie es mir wirklich geht?
Jedenfalls stand im Bericht noch, dass jegliche Therapie im Moment nur in einer psychatrischen Klinik etwas bringen würde.
Warum schreibt er nicht gleich, ich bin ein hoffnungsloser Fall, und er hat keine Lust mehr, sich damit abzugeben? So erscheint es mir momentan: Klinik, Tabletten, Auf Wiedersehen.

Meinen Hausarzt hat es auch etwas verwundert, dass der Bericht so negativ war, denn er kennt mich gut, und er ist auch der einzige Arzt, dem ich vertrauen kann, weil er mich bis ins Detail versteht. Nur leider ist er eben "nur" Hausarzt und kann und darf in vielen Situationen nicht entscheiden. Mein Pech....

Nach diesem aufschlussreichen Gespräch habe ich gleich die Klinik angeschrieben, denn wenn alle mich dort haben wollen, kümmere ich mich eben selbst darum.
Gleich am nächsten Tag klingelte das Telefon, und ein sehr netter Therapeut hat sich fast eine viertel Stunde Zeit genommen.
Fazit in Kurzform: -ich muss nicht zu einem ambulanten Vorgespräch kommen, da sie es nicht für richtig halten, wenn der Gesundheitszustand des Patienten dagegen spricht. JUHU!
- er hat auch nichts davon gesagt, dass man jedes Wochenende nach Hause fahren muss. JUHU!
- es gibt nur 2-Bett-Zimmer. SCHEIßE!!!!!!!!

Ich war so positiv eingestellt, und ich hätte auch sofort einen Termin gemacht, und dann das....
Ich kann nicht mit jemandem in einem Zimmer sein. Weswegen bin ich denn zu Hause ausgezogen? Weswegen habe ich mich 4 Tage nach meinem Kaiserschnitt schon entlassen lassen?
Kennt jemand mein Krankheitsbild? 
Ich drehe durch, wenn ich das durchziehen muss!!!!

Der Therapeut war wirklich nett und meinte, ich soll es mir in Ruhe durch den Kopf gehen lassen.
Genau das mache ich seitdem. In einer Minute habe ich schon den Hörer in der Hand zum Termin machen. In der anderen Minute schmeiße ich das Telefon meterweit von mir weg.

Was also tun. Da kommt die Weisheit von Buddha wieder ins Spiel.
Ich werde mein Leben nun wieder viel mehr selbst in die Hand nehmen. In letzter Zeit habe ich mich viel zu viel von anderen leiten lassen. Therapeuten, Klinik, Ärzte. Ich habe mich darauf verlassen, was sie sagen, was gut für mich wäre. Ich sage nicht, dass alles schlecht ist/war. Aber ich habe mich wieder vergessen. Ich werde wieder mehr auf mich hören, was mir gut tut. 
Und seit knapp 2 Wochen klappt das schon ganz gut. Ich versuche auf meine Ernährung zu achten, ich habe wieder einen "normalen" Tagesrhythmus, ich schlafe 6 Stunden durch. Ich mache wieder verstärkt meine Achtsamkeitsübungen.
Im Moment lasse ich kaum zu, dass schlechte Gedanken kommen. Natürlich sind sie da, aber ich nehme sie an, spreche sie an und bitte sie, wieder zu gehen, weil ich mich mit angenehmeren Dingen beschäftigen will.
Ich verdränge sie nicht, denn das ist auch keine Lösung. Aber ich übe dadurch, sie anzunehmen. Und so machen sie mir irgendwann keine Angst mehr.
So der Plan.
Ich nehme es wieder selbst in die Hand. Das habe ich vor vielen Jahren auch schon einmal geschafft, warum also soll es jetzt nicht klappen? Heute habe ich viel mehr Wissen und Erfahrungen gesammelt. Das hatte ich damals nicht.
Ich bin nun also voller Hoffnung, voller Tatendrang.
Und ein ABER lasse ich nicht zu.

Nun muss ich nur noch hoffen, dass der Einkaufsbummel mit meiner Schwester auch klappt. Es wird nicht an meiner Angst oder dem Geldbeutel scheitern, sondern an den Kilos....
Seit ich morgens früh aufstehe, habe ich den ganzen Tag HUNGER!!!!!! Ich stopfe alles in mich rein, was ich finde. 
Ich werde wieder alles ungesunde aus meiner Küche verbannen und mit Obst und Gemüse auffüllen.
Naja, nicht alles, denn sonst ist die Lust darauf umso größer.
Ich bin für Tipps und Rezepte offen, die es mir leichter machen, nicht verzichten zu müssen und mich schlank lassen :-)


2 Kommentare:

  1. Bist du schon bei www.emetophobie.de angemeldet? Das ist ein Forum Betroffener und könnte dir helfen!

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  2. Ja, dort bin ich schon ewig angemeldet. Aber wirkliche Hilfe habe ich dort keine erfahren. Natürlich gab es viele Ratschläge und seelische Unterstützung, aber wirklich besser ging es mir durch das Forum nicht. Teilweise eher schlechter.
    Daher habe ich dort schon lange nicht mehr vorbeigeschaut. Aber trotzdem Danke für Deine Idee :)

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