Montag, 21. Januar 2013

Neurologe, Arbeitsamt, Klinik und Buddha

Alles, was wir sind, ist ein Resultat dessen, was wir gedacht haben.

Buddha

Oder auch einfacher erklärt: Gedanken werden Dinge.
Ein Beispiel: wenn man sich nur lange genug einredet, dass man Kopfschmerzen hat, dann ist es sicher, dass man auch in der nächsten halben Stunde Kopfschmerzen bekommt. Wissenschaftlich natürlich nicht erwiesen, aber es ist so.
Anderes Beispiel: wenn wir als Menschen durch die Welt gehen, und immer nur das Schlimmste erwarten, dann wird sicher auch nur Schlimmes passieren.
Gehen wir aber mit hoch erhobenen Haupt durch die Welt, sind selbstbewusst mit dem Gedanken: "Ich kann alles schaffen", dann wird uns sicher Vieles leicht von der Hand gehen.

Tja, das schreibt sich leicht, und es liest sich leicht. Denn genau damit hab ich meine Probleme. 
Ich versuche so oft wie möglich den Satz "Ich bin gesund und glücklich" vorzusagen. Denn irgendwann kommt es im Inneren an und kann sich dort verfestigen.
Ich habe mir sogar ein Mantra-Band gekauft, auf dem genau dieser Satz steht. ICH BIN GESUND UND GLÜCKLICH.
Ich werde es wohl noch eine Weile vor mich hin sagen müssen....

Aber ein Gutes hat es: in dem Moment, an dem man an das Gesund und Glücklich denkt, ist man es auch. Es hält vielleicht nicht lange vor, aber in diesen paar Sekunden, in denen wir an Glück und Gesundheit denken, können wir nicht gleichzeitig an Schmerz und Pech denken.
Alleine das macht es doch schön, sich ein paar Mal am Tag diesen Satz vorzusagen :-)

Ich führe auch seit 3 Wochen ein Glücks-Tagebuch. Darin schreibe ich nur die guten Sachen, die passiert sind, oder Dinge, die gut für mich waren. Oder auch Dinge, die ich mir gutes getan habe.
Denn leider sieht man immer viel zu schnell das Schlechte, das passiert ist. Und solche Tagbücher hab ich schon genug. Auch im Blog steht nicht immer nur Gutes.
Auf die Idee Glücks-Tagebuch bin ich durch meinen Glückskalender von Pierre Franckh gekommen. Jeden Tag eine schöne Anregung, auf was man sich mal wieder besinnen sollte. Unter anderem eben die Idee mit dem Buch. Und bis jetzt hatte ich nur einen Tag, an dem für mich nichts Gutes zu notieren war. Aber wen stört das schon ;-)
Anregung für Euch: führt ein Glücktagebuch! Es macht Spaß und lässt uns das Leben nicht immer nur schlecht erscheinen :-)


Ansonsten waren die letzten 10 Tage extrem anstrengend für mich.
Erst ein Besuch auf dem Arbeitsamt, zu dem ich ja hin musste. Tag davor wieder Magenprobleme, Darmprobleme, extreme Antriebslosigkeit und Müdigkeit.
Aber ich habe es geschafft. Auch wenn ich danach 2 Tage total im Eimer war.
Mein Körper reagiert immer stärker. Aber solange ich es noch ertragen kann, ertrage ich es.

Dann stand heute ein Besuch beim Neurologen an, den ich um Medikamente beten wollte. Eigentlich bin ich ja nicht so für die Anti-Depressiva-Schiene, zumal ich bei dem letzten Versuch, welche zu nehmen, so extreme Nebenwirkungen hatte, dass ich jetzt eigentlich auch keine wollte.
Aber ich denke, eine einigermaßen ruhige Grundeinstellung bei mir kann nicht schaden. Vielleicht gelingt mir einiges dann besser und schneller. 
Noch hab ich die Tabletten nicht, und ich weiß auch nicht, wann ich mich traue, sie zu nehmen, aber allzu lange will ich auch nicht warten.
Dann wollte ich eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung für das Arbeitsamt. Die hat er mir auch ausgestellt, aber leider nur für einen Monat. Da ich das aber erst zu spät gesehen habe, konnte ich nicht nachfragen, ob ich jetzt jeden Monat eine neue holen muss. Hoffentlich nicht.
Nächster Punkt war für mich, dass ich mehr oder weniger durch einen Zufall einen Ergotherapeuten gefunden habe, der mit einer Gestaltungstherapie lösungsorientiert und tiefenpsychologisch arbeitet. Ich habe mich letzte Woche sehr lange mit ihm unterhalten, und es war sehr schnell für mich klar: das will ich machen.
Also Hausarzt angerufen, ob er mir dies verschreiben kann. Er meinte dann, dass er es mir aufschreibt, wenn mein Neurologe es befürwortet.
Heute Neurologe gefragt, der es nicht befürwortet, weil er es nicht kennt, und er nur Sachen verschreibt, die er kennt. Super!
Also morgen beim Hausarzt betteln, dass er es mir auch ohne Empfehlung aufschreibt.

Dafür hat mein Neurologe bei einem anderen Zettel nicht gespart: Einweisung in eine Klinik.
Keine Reha, wie das letzte Mal, sondern eine richtige Klinik.
Nun will der Neurologe noch in der Klinik selbst einiges abklären, dann soll ich ihn anrufen, was er denn erreicht hat. Und wenn dann soweit alles klar ist, dann werde ich wohl auf unbestimmte Zeit nach Freudenstadt in ein psychatrisches Krankenhaus gehen müssen.

Noch ist es nicht so richtig bei mir angekommen, ich denke, das braucht noch ein paar Tage. Aber ich baue mir schon jetzt im Kopf eine Pro und Contra-Liste.
Neuigkeiten diesbezüglich dann im nächsten Eintrag. Auch wie ich die Tabletten vertrage, die er mir aufgeschrieben hat. 

Jetzt werde ich wohl wieder einige Tage durchschlafen, denn in der Nacht kriege ich es nach wie vor nicht hin. Tja, und dann können die nächsten Termine kommen.
Wir lesen uns spätestens am 1.2. wieder. Denn der Buddha-Kalender nimmt pro Blatt 10 Tage :-)
Bis bald!


2 Kommentare:

  1. Liebe Judith,

    darf ich zu dem Buddha-Spruch meinen Senf dazugeben?

    Meiner Ansicht nach wird Realität noch viel stärker erschaffen, wenn starke Gefühle mit den Gedanken verbunden sind.....

    Doch wir geben einer Sache noch viel viel mehr Energie, wenn wir gegen sie innerlich starken Widerstand leisten, wenn wir einer Sache gegenüber in Ablehnung gehen, wenn wir etwas Ablehnen.

    Ja, selbst wenn wir nicht so offensichtlich Widerstand leisten, sondern nur etwas zu verdrängen oder auszublenden versuchen, bekommt es durch diesen Vorgang bereits eine Menge Energie. - Du brauchst nur mal versuchen, eine Woche lang nirgendwo Hunde zu sehen. Weder draußen auf der Straße, noch im Fernseher (falls du einen hast). Jedesmal wenn du einen Hund siehst, muss du innerlich (bewusst oder unbewusst) einen riesen Aufwand betreiben, um diesen Hund auszublenden oder um stattdessen schnell irgendwo anders hinzuschauen, schnell deine Aufmerksamkeit woanders hin zu richten. - Doch genau durch dieses Vermeiden ist der Hund ja ständig ein Gast im eigenen Inneren!

    Mein Weg ist daher, mit den Dingen die 'sowieso schon vorhanden sind' innerlich in Einklang zu gehen!

    Freilich muss jeder selbst den Weg finden, der am besten zu ihm passt!

    Einen lieben Gruß

    Tao

    AntwortenLöschen
  2. Ich sehe das genauso. Gerade heute mittag habe ich mit einer Freundin genau dieses Phänomen besprochen.
    Hat man ein neues Auto, sieht man genau dieses überall herum fahren. Ist man schwanger, sieht man nur schwangere Frauen auf der Strasse.
    Und das mit dem Hund kenne ich auch. Ich erzähle da immer die Geschichte, dass sich 2 Menschen treffen, der eine sagt dem anderem, dass er heute Punkt Mitternacht an einer markierten Stelle einen wertvollen Schatz finden wird. Er darf an alles denken, nur nicht an ein Nilpferd. Wenn er dies tut, wird er keinen Schatz finden.
    Ich muss nicht erzählen, wie es weitergeht ;-)
    Es ist genau, wie Du es sagst.
    Nur ist es noch mein Problem, den inneren Einklang zu finden. Zumal ich es meist nicht ohne "Anleitung" schaffe.
    Aber ich bin zuversichtlich, dass auch ich einen Weg finden werde.
    Danke für Deinen Kommentar :-)

    AntwortenLöschen